Die Wander-Weltmeisterschaft über den Rennsteig

Baum des Jahres 2016

Baum des Jahres 2016 wird anlässlich des Beginns der 500-jährigen Reformationsfeierlichkeiten und der Eröffnung der 1. Rennsteig Hiking World Championship am Tag des Baumes, am 25.04.2016 gepflanzt

 E s ist die Linde, die als Symbol für Liebe, Güte, Bescheidenheit und Gastfreundschaft steht und weswegen in Deutschland mehr als 1000 Gasthäuser „Zur Linde“ heißen. Es ist die Winterlinde, die die Stiftung „Baum des Jahres“ zum Titelträger 2016 ausgerufen hat. Zu Recht. Mit ihr verbinden sich Dichtung, Musik, Heilung und Legenden. Förster schätzen die Winterlinde wegen ihres großen ökologischen Werts und ihrer guten waldbaulichen Eigenschaften. Die Winterlinde zählt zu den Spätblühern, daher auch der Name. Die Blüten öffnen sich erst im Juli. Dann verströmen sie einen unverwechselbaren Duft nach Honig. Wenn Sie den Baum nicht mit den Augen entdecken können, folgen sie im Sommer einfach ihrer Nase. Die Krone der Winterlinde dient Vögeln, Pilzen und der Laubholzmistel als Lebensraum. Im Herbst färben sich die Blätter leuchtend goldgelb und werden so zum Schmuck für Gärten und Parks. In vielen Regionen Deutschlands wurde der Dorfmittelpunkt mit einer Linde gekennzeichnet. Deshalb kennen wir Dorflinden, Tanzlinden und Gerichtslinden. S traßen-, Orts- und Personennamen haben ihren Ursprung von diesem Baum. Kurfürst August von Sachsen versah seine Verordnungen mit der Ergänzung „Gegeben unter der Linde“. Und so manchen Komponisten und Dichter hat die Linde inspiriert: „Am Brunnen vor dem Tore, da steht ein Lindenbaum.“

Und so soll es geschehen, dass am 25.04.2016 eine Winterlinde als Baum des Jahres 2016 im Moorgrund gepflanzt wird. Dort, wo vor über 500 Jahren der Reformator Martin Luther dem Dörfchen Möhra entstammt und dort vor fast genau 495 Jahren aufgebrochen war und nach seiner Scheingefangennahme nahe des heutigen Schlosses Altenstein/Bad Liebenstein das größte je von Thüringen ausgegangene welthistorische Ereignis, die Übersetzung des Neuen Testaments als Grundlage zur Schaffung einer einheitlichen Deutschen Schriftsprache auf der Wartburg eingeleitet wurde. Vier Jahre vorher soll Martin Luther seine 95 Thesen an die Schlosskirche zu Wittenberg geschlagen haben, um damit die Reformation auszulösen. Seit der Veröffentlichung der 95 Thesen am 31. Oktober 1517 hat die Reformation Sprache und Bildung, Kultur und Wirtschaft, Gesellschaft und Politik in Deutschland und der ganzen Welt beeinflusst. Luthers Wirken steht seitdem für den Aufbruch in eine neue Freiheit jedes Menschen. Das Pflanzen des Baumes des Jahres auf dem herausragenden Reckberg ist somit ein guter Anlass, den Start in die Feierlichkeiten „500 Jahre Reformation“ zu symbolisieren und den Beginn der 1. Rennsteig Hiking World Championship wenige Tage später am 30.04.2016 mit Wandern auf Luthers Spuren anzukündigen. Viele Strecken der Weltmeisterschaft verlaufen auf Mitteldeutschlands Lutherweg und führen durch das Kernland der Reformation zu Wirkungsstätten der Reformation - auch über den Pummpälzsteg, wo Martin Luther kurz vor seiner Gefangennahme nahe Altenstein dem widerspenstigen Kobold begegnet sein könnte.

 

Schirmherr Minister Wolfgang Tiefensee

- Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft -

 

Mit freundlicher Unterstützung der Agrargenossenschaft Moorgrund eG